Die Vorbereitungen für die Waldheime der Evangelischen Jugend Stuttgart standen auch im vergangenen Jahr unter den Bedingungen von Corona. Viele bewährte Konzepte von 2020 konnten für das Jahr 2021 übernommen werden und wir fühlten uns gut vorbereitet, um in diesem Sommer wieder mehreren tausend Kindern einen schönen und gesegneten Sommer bieten zu können. Und auch unsere Freizeiten waren möglich. Wir sind stolz, dass trotz immenser Herausforderungen fünf Reisen für junge Menschen möglich waren. Als Alternative zu den leider abgesagten KonfiCamps haben wir Konfirmand*innen und Konfirmirte aus den verschiedenen Stuttgarter Kirchengemeinden zu unserem attraktiven „KonStuggi“-Alternativprogramm in Stuttgart eingeladen.

Wer würde sich in Zeiten von Abstand halten und Maske tragen nicht nach Party, Freude und Zusammenkunft sehnen?! Wo sonst stets der Grundsatz galt „Nach der KonspirationX ist vor der KonspirationX“ sahen wir uns bedingt durch die noch immer andauernde Pandemie vor Probleme gestellt. All die Unwägbarkeiten und Unsicherheiten, gerade für Veranstaltungen, machten uns die bittere Tatsache klar, dass es 2021 keine Party mit über 500 Personen dicht gedrängt und ausgelassen feiernd geben wird. Dennoch war uns wichtig, gerade in diesen unsicheren Zeiten, ein Angebot für Konfirmand*innen zu bieten, um unsere Präsenz auch in Pandemie-Zeiten zu zeigen und die Jugendlichen abzuholen. So riefen wir das Online-Angebot „KonspirationX – The Challenge“ ins Leben. Diese bot den teilnehmenden Jugendlichen vielfältige Möglichkeiten zur Beteiligung bspw. in Form eines Vorab-Gaming-Turniers, bei zahlreichen Mini-Spielen zum Mitmachen und -raten, einem Live-Kochduell zum Mitfiebern und -bestimmen, vor allem aber auch mit vier DJ-Einspielern, um auch in der Online-Distanz gebührend abzutanzen. Gekrönt wurde die „KonspirationX – The Challenge“ mit der Ehrung einer Siegergemeinde. Unser Versuch, den Konfirmand*innen auch in diesen unsicheren Zeiten Unterhaltung, Teilhabe und eine Party-Möglichkeit zu bieten, machte uns bei allem Erfolg dennoch bewusst, dass es nichts gibt, was die KonspirationX in ihrer ursprünglichen Form – nämlich mit vielen hunderten anderen Jugendlichen in einer Kirche – ersetzen kann. Schweren Herzens haben wir uns daher dazu entschlossen, die KonspirationX-Ära vorerst zu beenden, denn auch für die kommenden zwei Jahre bleibt die Unsicherheit im Veranstaltungsbetrieb bestehen und aufgrund eines Stellenwechsels und Umstrukturierungen kann sich derzeit keine hauptamtliche Person mehr diesem Thema widmen. Was bleibt, ist unser fester Glaube, dass sich hierdurch auch ein Raum für neue Ideen und Konzepte eröffnet.

In normalen Jahren bringen 300 Bläser*innen den Stuttgarter Schlosshof zum Klingen und sorgen für Gänsehaut bei weit über 1000 Besucher*innen. Dieses Jahr war alles anders. Immerhin: Hohenlohe Brass und die Stuttgarter Bläserkantorei spielten stellvertretend vor kleinem, aber dankbarerem Publikum. Zudem hatten die Bläser*innen der Stuttgarter Posaunenchöre vorab Videos eingespielt, die von den 30 Musiker*innen im Schlosshof live begleitet wurden. Für die humorvolle Moderation des Abends sorgte wie gewohnt Stadtdekan Søren Schwesig. Dank des Medienteams der EJUS wurde das Konzert live gestreamt und aufgezeichnet. Bislang wurde der Mitschnitt des Starken Blechs 2021 im YouTube-Kanal der EJUS über 2400 Mal aufgerufen – ein großer Erfolg und die Bestätigung, dass es sich gelohnt hat, mit immensem technischen Aufwand neue Wege zu gehen!

Im Rahmen des städtischen Förderprogramms „well.come.back“ fanden erlebnispädagogische Projekttage mit knapp 20 Schulklassen (Klasse 6 bis Klasse 10) aus ganz Stuttgart statt. Es gab Klettern und mehr im [cityrock], Waldexpeditionen, Bogenschießen, Trainings im Hochseilgarten und kooperative Abenteuerspiele für die Gruppe. Absicht war es, Kindern und Jugendlichen, die während der vergangenen Lockdowns kaum noch in realem Kontakt mit Gleichaltrigen standen, Spaß und Gemeinschaftserlebnisse mit der Klasse zu ermöglichen. Einen ähnlichen Schwerpunkt hatten auch die Seminartage „Klasse stärken“ im Oktober, bei denen mehrere Klassen der Evangelischen Mörike-Realschule versuchten, mit Spielen, Übungen und Gesprächen verloren gegangenes Vertrauen wieder herzustellen und mit der Klasse als neu belebtes Beziehungsnetz besser in den Präsenzunterricht und die neuen Herausforderungen zu starten. Die Woche „Miteinander“ in Kooperation mit der Schloss-Realschule ermöglichte an zehn Tagen im November allen Schüler*innen der Klassen 5 – 8 Trainings zum besseren Miteinander in der Klasse. Das Methodenspektrum umfasste Erlebnispädagogik mit kooperativen Übungen und Klettern, Medienpädagogik mit dem Schwerpunkt „Fake or Fact“ und Demokratiebildung. Erfreulich war, dass diese pädagogische Woche nach 1 ½ Jahren zum ersten Mal wieder stattfinden konnte, denn der Bedarf war immens! Wenig Anlaufschwierigkeiten nach den Sommerferien hatte die Nachmittagsbetreuung in Kooperation mit der Realschule Ostheim, die mit 85 Kindern an drei Nachmittagen, in voller Besetzung startete. Kraft und Einsatz kostete da allerdings die Neuaktivierung von Mitarbeitenden, die nach den langen Phasen von Online- und Notbetreuung zum Teil unsicher waren, ob sie sich auf dieses „Abenteuer“ einlassen sollten. Ganz anders die Schülermentor*innen, die danach brannten, endlich aktiv Jugendarbeit betreiben zu dürfen. In der Zwischenzeit sind die Teams mit insgesamt gut 50 Mitarbeitenden wieder gut besetzt.

Das Ergebnis der Orangenaktion 2021 beläuft sich nach Abzug aller Kosten auf rund 11.000 €. Es wurden somit 3.000 € mehr als im Jahr 2020 gespendet. Es haben sich insgesamt 17 Gemeinden, CVJMs und Jugendgruppen der EJUS beteiligt. Sie haben die Orangen auf Vorbestellung reserviert, an Ständen verteilt, mit Bollerwägen zu den Menschen gebracht und viele weitere kreativen Aktionen für das Projekt gestaltet. Wir sind stolz auf das großartige Ergebnis und freuen uns, das EJW Weltdienst Projekt: „Schulunterricht für Kinder in Gabarona/Engaz“ im Sudan unterstützen zu können.s Segen, große Kreativität und Freude für sein Wirken.

In unserer Gesellschaft und in unserer Kirche leben viele Menschen, die individueller und vielfältiger nicht sein könnten. Die Evangelische Jugend Stuttgart möchte dazu beitragen, dass sich alle Menschen in unserer Kirche willkommen fühlen, völlig unabhängig welcher Herkunft, Religion, sexueller Orientierung, körperlicher, seelischer oder geistiger Einschränkungen. Diese bunte Vielfalt spiegelt sich bereits in unserer alltäglichen Arbeit wider und wir wollen ehrenamtlich und hauptamtlich Mitarbeitende dabei unterstützen, vorurteilsfrei und offen mit allen Menschen zu arbeiten. Aus diesem Grund hat der Geschäftsführende Ausschuss der EJUS bereits Mitte März einen Arbeitskreis „bunte Vielfalt in der EJUS“ zusammengestellt und damit beauftragt, ein Bewusstsein für das Thema bei allen Mitarbeitenden zu schaffen. Um auch visuell auf das Thema aufmerksam zu machen und so klar als Institution Stellung zu beziehen, sollen entsprechende Symbole, sowie Auslage- und Infomaterial hergestellt werden. Auch die Teilnahme an Veranstaltungen im Zusammenhang mit dem CSD (Christopher Street Day) sowie Aktionen außerhalb, sollen unser Engagement und unsere Position zur „bunten Vielfalt der EJUS“ weitertragen. Darüber hinaus ist die Gründung eines Stammtisches geplant, der monatlich im Café 44 tagt. Das Thema soll ebenfalls in kirchlichen Gremien weiter präsent gemacht und vertreten werden auch auf kirchenpolitischer Ebene. Eine gute Sache, finden wir!

Im Frühjahr 2021 konnten wir wieder auf digitalem Wege viele junge Menschen mit den Inhalten unserer Schulungen unterweisen. Wir sind dankbar und froh über die technischen Möglichkeiten, auch in Pandemiezeiten (Bildungs-)Inhalte zu vermitteln, sehen aber gleichwohl auch, dass die Qualität der Kurse eine andere ist, wenn diese nicht in Präsenz durchgeführt werden können. Dankbarerweise konnte der Kurs in den Herbstferien, wie gewohnt in Böblingen in Präsenz stattfinden. Vieles war anders aber es hat gut getan sich zu sehen und zusammen zu erleben und zu lernen.

Das FORUM 2021 hat sich in einer Arbeitsgruppe mit dem Thema internationale Arbeit beschäftigt und beschlossen, den Arbeitskreis (AK) Weltweit einzurichten. Mit diesem Beschluss haben sich
ehren- und hauptamtliche Mitarbeitende getroffen und für die kommenden zwei Jahre folgende Schwerpunkte und Ziele festgelegt:
– Die Evangelische Jugend Stuttgart möchte internationale und interkulturelle Themen in seine Arbeit einbinden.
– Junge Menschen werden für den Weg unserer Nahrungsmittel und Kleidungsstücke sensibilisiert.
– Zusammen mit Mitarbeitenden und Teilnehmenden stellen wir uns den Fragen, wie interkulturell unser Lebensalltag aussieht und wie sich dies in unseren Angeboten widerspiegelt.
Weiter begleitet der AK eine Reisegruppe, die zusammen mit dem EJW-Weltdienst (www.ejw-weltdienst.de) zu einem Workcamp nach Benin fährt. Leider konnte die Reise bisher wegen der Corona Pandemie nicht wie geplant stattfinden. Die Gruppe besteht jedoch weiter und die Reise wird nachgeholt.
Zum Start ins Jahr 2022 hat der AK die Aufgabe übernommen, schrittweise die EJUS zu einem „fairen Jugendwerk“ zu entwickeln. Unter der Überschrift, „Faire Jugendarbeit, gemeinsam, nachhaltig und fair“ machen wir uns auf den Weg.

Am 1. April 2021 hat René Böckle seinen Dienst als Fachlicher Leiter und stellvertretende Geschäftsleitung aufgenommen. Seine Schwerpunkte sind die Begleitung der haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitenden im Bereich der fachlich inhaltlichen Ausrichtung der Evangelischen Jugend Stuttgart, der EJUS-Academy, unserer Mitarbeitendenausbildungsparte, die Verantwortung der Kommunikation inner- und außerhalb der Organisation und die Begleitung der Weiterentwicklung von evangelischer Jugendarbeit in Stuttgart. „Ich freue mich auf die Aufgaben, die Herausforderungen und die gemeinsame Arbeit mit Ehren- und Hauptamtlichen in Stuttgart in all ihren Facetten und der großen Vielfalt, die wir im Kirchenkreis Stuttgart haben“, so René Böckle. Wir wünschen Gottes Segen, große Kreativität und Freude für sein Wirken.

Seit 1. Oktober ist Katharina Munderich in der Evangelische Jugend Stuttgart als Referentin für Jugendkulturen tätig. 2018 ist sie von ihrem Studienort Ludwigsburg nach Stuttgart gezogen, um als Pädagogische Mitarbeiterin im Evangelischen Bildungszentrum Hospitalhof zu arbeiten. Zu ihren Aufgaben gehörte die Programmplanung für die Schwerpunkte „Junge Erwachsene“ und „Interreligiöses“. Durch diese Arbeit hat sie viele besondere Menschen und Orte in Stuttgart kennengelernt. Neben der beruflichen Tätigkeit im Hospitalhof hat sie von Oktober 2019 bis September 2021 den Master „Interkulturelle Bildung, Migration und Mehrsprachigkeit“ studiert. Mit diesem beruflichen Background und ihren Fähigkeiten ist sie eine große Bereicherung für diese Projektstelle. „Ich freue mich darauf, neue Angebote und Formate für Jugendliche und junge Erwachsenen zu entwickeln und zu erproben. Und darauf, sich mit anderen Akteur*innen in der Stadtgesellschaft auszutauschen und zu vernetzen.“ Erste Projekte wurden unmittelbar gestartet, so die Veranstaltungsreihe „Stuttgart bewegt“ – Stadtspaziergänge und Gespräche für junge Erwachsene. In Kooperation mit der Stadtbau-Akademie im StadtPalais – Museum für Stuttgart, „kreuz&quer“ (Veranstaltungsprogramm des Kath. Bildungswerks Stuttgart für junge Erwachsene), dem Pastoral mit jungen Erwachsenen im Stadtdekanat Stuttgart und „VON WEGEN“ (Veranstaltungsprogramm für junge Erwachsene im Evang. Bildungszentrum Hospitalhof) besuchen wir drei Stuttgarter Kirchen und kommen mit jungen Erwachsenen, Architekt*innen und anderen am Prozess beteiligten Personen ins Gespräch über folgende Fragen: Welche Orte bewegen euch? Wie kann ein heiliger Raum gestaltet werden, damit sich junge Menschen darin wohlfühlen? Wie kann Kirche ein Zuhause werden für die Menschen, die hier leben? Herzlich Willkommen, liebe Katharina!

Im Rahmen unserer immer digitaleren Jugendarbeit haben wir es uns auch zur Aufgabe gemacht, viele Prozesse digitaler zu gestalten, so zum Beispiel auch den Spendenprozess. Da Spendengelder sehr wichtig für die kirchliche Jugendarbeit sind, soll die Durchführung der Spende möglichst einfach zu bewältigen sein. Auch ist die Einbettung eines Buttons auf Webseiten, Social-Media und anderen Plattformen denkbar, aber auch die einfache Erreichbarkeit via simpler URL gesichert. So erreichen wir eine deutlich größere Zielgruppe und halten die Handhabung sehr niederschwellig. Selbstverständlich lassen sich dabei weiterhin Spenden zweckgebunden (z. B. für Arbeitsbereich, Distrikt, Arbeitskreis oder Aktion) tätigen. Neben der Jugendarbeit in Stuttgart können Sie so einmalig oder regelmäßig bestimmte Spendenprojekte unterstützen.

Informieren Sie sich über den nachfolgenden Link über unsere Spendensite und den Spendenbutton (siehe rechte Spalte):