#JUGEND­GEHT­BADEN – PERSPEKTIVE SOMMER­FREIZEITEN 2021

Nach mehr als einem Jahr Pandemie braucht es eine Perspektive für Kinder und Jugendliche – die Politik muss jetzt eine Gesamtstrategie für sie entwickeln! Sie muss dabei die sozialen Folgen gerade für junge Menschen ganzheitlich berücksichtigen. Kinder- und Jugendliche dürfen in der Öffnungsdiskussion nicht baden gehen!

ZUSAMMENFASSUNG FÜR EILIGE

Was wir fordern:

  • Alltags- wie Ferienangebote in festen Gruppen müssen für alle Kinder und Jugendliche wieder möglich sein;
  • Für die Sommerferien brauchen wir einen Planungsrahmen;
  • Ferien sind Erholungszeit und sollen nicht für (Nachhilfe-)Unterricht verzweckt werden;
  • Junge Menschen müssen wieder stärker gehört werden.

FREIRÄUME FÜR JUNGE MENSCHEN – JETZT!

Es braucht sofort wieder soziale Lernräume, um Kindern und Jugendlichen eine positive Perspektive zu geben. Gerade psychisch belastenden Langzeitwirkungen kann damit entgegengewirkt werden. Politik darf nicht länger allein auf eine Reduktion der (Frei-)Räume für junge Menschen setzen.

Wir fordern: Alltags- wie Ferienangebote in festen Gruppen müssen für alle Kinder und Jugendliche wieder möglich sein. Zeltlager, Waldheime, Stadtranderholungen – organisierte Ferienangebote in fester Gruppe mit und ohne Übernachtung stellen kein erhöhtes Risiko dar.

Für die Sommerferien brauchen wir einen Planungsrahmen. Nicht nur für die Teilnehmer*innen, auch für die ehrenamtlich strukturierten Teams brauchen wir hierbei eine Abkehr von den landkreisbezogenen Inzidenzmaßstäben. Dabei kommt regelmäßigen Testungen eine zentrale Rolle zu. Mit regelmäßigen Testungen ist analog zu Schule und Kita Kinder- und Jugendarbeit möglich.

Die Jugendverbände haben letzten Sommer bereits bewiesen, dass sie verantwortungsvoll handeln; sie werden wieder hygiene- und infektionsschutzkonforme Angebote schaffen. In der Öffnungsdebatte kann Politik auf die Eigenverantwortung in der Jugendarbeit vertrauen!

Atempause für die Jugend – Ferien müssen Ferien bleiben!

Junge Menschen brauchen mehr als durchökonomisierte Räume. Sie brauchen Zeiten der Erholung und die Möglichkeit sich anders auszuprobieren. Dazu zählen insbesondere Ferien- und Freizeitangebote der Kinder- und Jugendverbände. Ferien sind Räume außerschulischer Bildungsprozesse und gerade auch in Zeiten des Fernunterrichts wertvolle Zeit für junge Menschen, Neues zu erfahren und über sich hinauszuwachsen.

Sommerferien dürfen nicht für Unterricht herangezogen werden. Sie müssen schulfrei gehalten werden, um nicht noch mehr (Leistungs-)Druck trotz unmöglicher Rahmenbedingungen auf junge Menschen aufzubauen. Ferien dürfen auch nicht durch Nachhilfe- und Unterrichtsangebote weiter verschult werden.

Kinder und Jugendliche als eigenständige und besonders betroffene Gruppe wahrnehmen!

Kinder und Jugendliche werden zu wenig wahrgenommen und kaum gehört. Sie erleben ein Ohnmachtsgefühl und fühlen sich auf ihr Dasein als Schüler*innen reduziert. Dabei zählen sie bei einer ganzheitlichen Betrachtung zu den vulnerabelsten Bevölkerungsgruppen. Vor dem Hintergrund der immer stärkeren Durchimpfung der älteren Bevölkerung sind andere gesundheitliche Gefahren für Kinder und Jugendliche noch höher zu bewerten.

Junge Menschen müssen wieder stärker gehört werden. Es darf nicht weiter über sie nur als Betreuungsproblem oder Schüler*innen gesprochen werden, sondern wir fordern auf, mit Kindern und Jugendlichen selbst zu sprechen und sie ernst zu nehmen.

UNTERSTÜTZT DIE KAMPAGNE!

Die Kampagne läuft unter dem Hashtag #jugendgehtbaden und soll, pandemiebedingt, vor allem über Social Media stattfinden – aber wir bereiten auch „Offline-Materialien“ vor, für den Fall schnell sinkender Inzidenzen. Mit diesem Musterbrief könnt ihr euch direkt an die Landtagsabgeordneten in eurem Wahlkreis wenden: